Multitasking – wann es hilft und wann es stresst
vielleicht kennst du ähnliche Situationen. Vor einiger Zeit habe ich eine EMail beantwortet während ich telefoniert habe. Es ging völlig in die Hose. Am Ende bestand die Email nur aus vielen unzusammenhängenden Wörtern und Gedanken. Ich habe sie dann in Ruhe noch einmal geschrieben.
Wir rutschen immer wieder mal in die Multitasking-Falle. In einer Sitzung checken wir E-Mails. Wir kochen und gleichzeitig helfen wir unseren Kindern bei den Matheaufgaben. Beim Fernsehen beantworten wir Textnachrichten. Und wir glauben auch noch, dass wir produktiv sind.
Für mich war das ein Grund, den Mythos „Multitasking“ mal genauer unter die Lupe zu nehmen .
Wenn wir unsere Aufmerksamkeit häufig auf unterschiedliche Dinge und Unterhaltungen lenken, führt das dazu dass wir gestresst sind und erschöpft. Dieser ständige Wechsel kostet uns Energie und wir arbeiten nur noch mittelmäßig. Nichts erfährt mehr unsere volle Aufmerksamkeit. Nicht die wichtigen Projekte und auch nicht die wichtigen Menschen in unserem Leben.
In dem Buch „Hyperfocus“ von Chris Bailey habe ich eine anschauliche Erklärung dafür gefunden:




Die Wahrheit über Multitasking:
Wir haben das Gefühl, dass wir produktiver sind, wenn wir uns mehreren Tätigkeiten zuwenden. Aber dem ist gar nicht so. Wir brauchen 50% mehr Zeit für eine Aufgabe, wenn unsere Aufmerksamkeit hin und herwandert. Und wir brauchen ca. 20 Minuten, bis wir uns nach einer Unterbrechung wieder richtig in eine Aufgabe hineingedacht haben.
Es gibt eine schöne Geschichte aus dem Zen-Budhismus dazu. Vielleicht hilft sie dir:
Ein Mann besuchte seinen Vater und begrüßt ihn mit folgenden Worten: „Leider kann ich nicht lange bleiben, keine Zeit. Ich bin immerzu im Stress. Woher nimmst du eigentlich die Ruhe, Vater ?“
Der alte Mann lächelt ihn nur an und sagte:
„Eigentlich ist es gar nicht so schwer:
Wenn ich schlafe, dann schlafe ich.
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf.
Wenn ich gehe, gehe ich.
Wenn ich esse, esse ich.
Wenn ich arbeite, arbeite ich.
Wenn ich plane, dann plane ich.
Wenn ich spreche, dann spreche ich
und wenn ich höre, dann höre ich zu.“
„Ach Vater. Das mache ich doch auch !“
„Nein. Du machst es anders.
Wenn du schläfst, dann stehst du schon auf.
Wenn du aufstehst, dann gehst du schon.
Wenn du gehst, dann bist du schon in der Arbeit.
Wenn du arbeitest, dann planst du.
Wenn du planst, dann sprichst du.
Wenn du sprichst, dann hörst du.
Wenn du hörst, dann schläfst du.
