„Unsere Körper verändern unseren Geist, unser Geist kann unser Verhalten verändern, und unser Verhalten kann unsere Ergebnisse verändern.“
– Amy Cuddy –
Der völlig vermasselte Elevator-Pitch
Hast du schon mal von einem Elevator Pitch gehört ? Es ist die Idee, dass du in kürzester Zeit dein Produkt oder deine Dienstleistung vorstellen kannst – zum Beispiel in einem Fahrstuhl.
Amy Cuddy beschreibt in ihrem Buch über Ausstrahlung, wie sie ihren ersten Pitch vermasselt hat – und ich konnte so gut mitfühlen.
Amy Cuddy hatte ihr Erlebnis als junge Doktorandin und ich glaube wir alle haben schon mal eine ähnliche Erfahrung in einer Prüfung, in einem einem Vorstellungsgespräch oder bei einem Streitgespräch gemacht.
Die vermasselte Aufzugspräsentation:
Als Doktorandin war sie eingeladen an einer wichtigen Konferenz in ihrem Fach teilzunehmen. Sie hatte sich sehr gut vorbereitet, hatte extra ein neues Kleid gekauft und war vorher noch mal bei Friseur gewesen. Und nun war sie unglaublich aufgeregt.
Und dann passierte es: Sie stieg in den Fahrstuhl, um zu Eröffnungsveranstaltung zu kommen. Mit ihr im Fahrstuhl waren drei bekannte, etablierte Professoren ihres Fachs. Amy Cuddy war die einzige, die das Namensschild wirklich brauchte.
Ohne Umschweife wandte sich einer der Professoren an sie. “Na schön, wir stehen in einem Aufzug. Dann lassen Sie mal hören !”
Und was dann kam, kennst du vielleicht auch, ihr Gesicht wurde heiß, ihr Mund trocken, Worte purzelten aus ihrem Mund, aber in falscher Reihenfolge, sie hatte nur noch einen Nebel im Kopf aus dem sie nicht mehr herausfand, sie fing noch mal an und machte es noch schlimmer.
Bis der Aufzug in der zwanzigsten Etage ankam und zwei der Professoren schnell und mit gesenkten Kopf den Fahrstuhl verliessen.
Der dritte schaute sie nur an und meinte, dass das die schlechteste Aufzugspräsentation sei, die er jemals gehört hatte. Sie blieb dann im Fahrstuhl, fiel mit dem Rücken an die Fahrstuhlwand und fuhr einfach wieder runter.
Was wir daraus lernen können:
Diese Situation und da glaube ich, stimmst du mir zu, ist schon stressig genug. Aber die nächsten drei Tage waren für Amy die Hölle. In dieser Zeit ging ihr ihr Scheitern nicht mehr aus dem Kopf. Sie machte sich Vorwürfe, dass sie sich lächerlich gemacht habe und dass sie sich nicht genug vorbereitet hätte und dass sie niemals eine Stelle an einer angesehenen Universität bekommen würde.
Amy hat dann einer Freundin davon erzählt und die sagte nur: ”Ach, der Treppenwitz.”
Angeblich ging es dem französichen Philosophen Denis Diderot einmal ähnlich. Er wurde in eine Debatte verwickelt, aber vielleicht war er an diesem Abend nicht ganz er selbst, vielleicht war er abgelenkt oder verunsichert und als das Wort an ihn gerichtet wurde fiel ihm nichts passendes ein. Beschämt verließ er die Gesellschaft. Als er das Ende der Treppe ereichte, fiel ihm dann eine passende und geistreiche Antwort ein. Aber es war zu spät.
Und ich glaube, wir sollten in solchen Situationen etwas Milde mit uns walten lassen. Wenn wir unter Stress stehen, dann können wir nicht mehr klar denken. Unser Körper konzentriert sich dann auf einen Kampf oder auf die Flucht. Geistreiche Äußerungen, Geschichtszahlen oder auch Binomische Formeln sind dann nicht mehr wichtig. Und es geht uns allen so.
Die Lösung:
Amy Cuddy hat sich sehr stark mit dem Thema “Körpersprache und Ausstrahlung” beschäftigt. Und da sich unsere Körperhaltung sehr stark auf unsere mentale Verfassung auswirkt empfiehlt sie 2 Körperhaltungen, die man direkt vor stressigen Situationen durchführen sollte:
Sie nennt diese Körperhaltungen Powerposen.
Die Siegerpose: Stehend, mit ausgebreiteten Armen und erhobenem Kinn, als ob du gerade einen Wettkampf gewonnen hättest.
Und die Wonder Woman Pose: Stehend mit den Händen in die Hüften gestemmt und den Beinen schulterbreit auseinander, die Brust stolz nach vorne.
In ihrem Buch erwähnt Amy Situationen, wo Menschen, diese Powerposen geholfen haben. Einige kennst du sicher davon:
- vor Vorstellungsgesprächen
- bei Präsentationen und öffentlichen Reden
- vor sportlichen Herausforderungen
- in sozialen und zwischenmenschlichen Situationen
- vor schwierigen Gesprächen im Berufsalltag
Wenn du die Power Pose ca. 2 Minuten hältst wirst du mit einer ganz anderen Energie, mit einer ganz anderen Präsenz in diese Situation reingehen. Und du wirst erstaunliche Effekte feststellen, wenn du solche Power Posen regelmäßig machst.
Powerposen helfen dir, ein starkes Fundament aufzubauen. Doch manchmal braucht es mehr – einen Blick von außen, neue Ideen und Impulse, wirksame Strategien oder ergänzende Methoden. Und genau dabei kann ich dich unterstützen.